Emaille

Eine Besonderheit unter den goldschmiedischen Ziertechniken

Das Emaillieren ist eine Besonderheit unter den goldschmiedischen Ziertechniken. Zwei ganz verschiedene Werkstoffe verbinden sich dabei zu einer Einheit: das farbige Spezialglas Email wird bei ca. 800-9000 C als Glasfluß auf ein Metall aufgebrannt.

Die ersten nachgewiesenen Emailarbeiten entstanden im mykenischen Griechenland, 18. Jh. v. Chr. und in Cypern, 12. Jh. v. Chr. Für Jahrtausende blieb das Emaillieren ein hochqualifiziertes Verfahren zur Herstellung von Kunstwerken und Schmuck. Im Laufe der Geschichte des Emaillierens wurden immer wieder neue Techniken entwickelt und sehr unterschiedliche Wirkungen erzielt.

Für die Gestaltung von Schmuck ist das Emaillieren eine hervorragende Möglichkeit, die Farbabstimmung, z.B. zwischen Perlen, Steinen und Metall, zu verfeinern. Emails können in genau differenzierten Farbnuancen neben- und übereinander ‚geschmolzen werden - als transparente Glasur auf reflektierendem Metallgrund, undurchsichtig matt geschliffen oder opalartig schimmernd. Dabei erzeugen der Metalluntergrund und die Anzahl der Farbaufträge die unterschiedlichen Tiefenwirkungen, je heller die Farben umso stärker reflektiert das Edelmetall. Die bei manchen Emailfarben voneinander abweichenden Schmelzpunkte und ‚Ausdehnungskoeffizienten verursachen feine Spannungsrisse, und ermöglichen einen weiteren - teilgesteuerten - Emaileffekt, den sogenannten Craquele-Effekt.